Kein Nachfolger in Sicht – was passiert nur mit der GmbH?

Für viele ist die eigene Firma mehr als nur eine Existenzgrundlage, sondern sie ist ein integraler Bestandteil der eigenen Identität. Viele Geschäftsführer haben ihr ganzes Herzblut in ihr Lebens-Projekt gesteckt oder führen das Unternehmen bereits in 2. oder 3. Generation als Familienbetrieb. Doch was passiert, wenn der wohlverdiente Ruhestand immer näher rückt und die Kräfte schwinden. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Geschäftsaufgabe aufgrund von Altersgründen ins Rollen zu bringen, das Unternehmen geordnet zu übergeben und den eigenen Anteil an diesem für sich zu sichern.

Aber was ist, wenn sich kein Nachfolger für das Unternehmen findet bzw. dieser nicht vorhanden ist? Das Lebenswerk verkaufen? Für viele Unternehmer kommt dies nicht infrage.

Wie einen geeigneten Geschäftsführer finden?

Das eigene Lebenswerk oder das von Generationen verkaufen? Für viele kommt dies nicht infrage. Aber wie ist es möglich, einen passenden Geschäftsführer zu finden, der nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zu dem Unternehmen passt? Laut Studien gibt es in mehr als 50 Prozent der Fälle mit familienfremden Geschäftsführer in den ersten Arbeitswochen Probleme. Die Folge ist, dass bereits innerhalb der ersten sechs Monate nach einem neuen Kandidaten gesucht wird.

Häufig werden dem Unternehmer Kandidaten von Freunden oder Bekannten empfohlen. Sicherlich hat dieser Weg positive Seiten, da der Empfehlende das Unternehmen bereits lange kennt und daher weiß, wer zu diesem und den Gesellschaftern passt. Jedoch gilt es hier Vorsicht walten zu lassen, denn nicht jeder der einen Dritten empfiehlt, der kennt diesen lediglich aus seinem aktuellen Umfeld. Wird derjenige sich auch tatsächlich in der ihm gestellten Aufgabe bewähren? Das ist unklar. Daher raten Experten dazu, dass jeder Kandidat während des Auswahlverfahrens gleich objektiv eingeschätzt werden sollte.

Stellenannoncen in der Zeitung? – nicht empfehlenswert

Wird auf eine Stellenannonce in der Zeitung zurückgegriffen, um einen geeigneten Geschäftsführer zu finden, dann wird das von den Personalfachleuten eher skeptisch betrachtet. Zumeist möchte das Unternehmen anonym bleiben und aus diesem Grund wird der Weg der Chiffre-Anzeige gewählt. Dabei handelt es sich um eine Methode, die am wenigsten geeignet ist, wenn es darum geht, das qualifizierte Mitarbeiter sich für die Stellenanzeige interessieren.

Nach den Erfahrungen der Personalfachleute werden darauf nur die Kandidaten reagieren, die eh nichts zu verlieren haben. Geht es um die besonders qualifizierten Kandidaten, so wissen die nicht, wie vertraulich die Bewerbung behandelt wird und ob diese nicht möglicherweise direkt oder auf Umwegen dem eigenen Unternehmen zu Ohren kommt.

Die spezifische Suche über das Internet

Fachleute empfinden die spezifische Suche über das Internet als empfehlenswert, wenn es darum geht einen qualifizierten Nachfolger zu finden. In speziellen Online-Stellenbörsen annoncieren bereits rund 25 Prozent der Unternehmen bestimmter Branchen und / oder Berufsgruppen. Auch für Familienunternehmen erweist sich das Internet als unverzichtbar, wenn es um die Personalsuche geht. Ein weiterer Vorteil ist, dass die online Anzeige lediglich einen Bruchteil dessen kostet, mit was die Privatanzeige zu Buche schlägt. Immer wieder gibt es neue Instrumente auf dem Markt, bei denen es sich um Stellenbörsen handelt, die dabei behilflich sind, wenn Familienbetrieben einen Geschäftsführer extern suchen oder wenn eine bestehende Geschäftsführung mit familienfremden Managern erweitert werden soll. Dadurch ist es Familienbetrieben und auch anderen GmbHs möglich, die Lücke zu schließen, die dann entsteht, wenn bspw. die nächste Generation noch zu jung ist, um das Unternehmen weiterzuführen, oder wenn es um die Erweiterung der Geschäftsführung geht.

Die Nachfolge sollte vom Inhaber rechtzeitig angegangen werden. Experten raten dazu, dass für die Suche eines Nachfolgers durchaus sechs bis zwölf Monate eingeplant werden sollten. Es zahlt sich aus, wenn genau gesucht wird und wenn die Chemie stimmt, dann entwickelt sich zwischen Eigentümer und Fremdgeschäftsführer oftmals ein enges Vertrauensverhältnis.