Existenzgründer & junge Unternehmen – so geraten sie in Schwierigkeiten
Sobald das eigene Unternehmen am Markt ist, beginnt der Spaß erst so richtig für die Existenzgründer und jungen Unternehmer. Denn insbesondere in der Startphase gilt es viele Aufgaben zu meistern, damit mit dem eigenen Geschäft ein langfristiger Erfolg zu verbuchen ist. In dieser Zeit ist es nicht verwunderlich, dass daher einige wichtige Aufgaben in den Hintergrund geraten und (un)bewusst aus dem Gedächtnis verschwinden.
Alt eingesessene Unternehmer, Steuerberater und Unternehmensberater wissen, dass diese Fehler zu Beginn zwar normal sind, aber bestimmte „Patzer“ die müssen vermieden werden – denn sie können Schwierigkeiten mit sich bringen und im schlimmsten Fall sogar das Aus des jungen Unternehmens bedeuten.
Immer wieder geraten junge Unternehmer in Schwierigkeiten
Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung geraten Existenzgründer bzw. junge Unternehmer in Schwierigkeiten. Leider handelt es sich dabei um eine Tatsache, die durch Statistiken belegbar ist. Die Ursachen dafür sind vielfältig. So ist eine unzureichende Finanzierung ein gewichtiger, aber nicht der einzige Grund, warum die Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, aber bereits nach einigen Monaten oder Jahren wieder aufgeben müssen.
Der Businessplan ruht: Dieser sollte stets im Auge behalten werden
Jeder der ein Unternehmen gründen möchte, der benötigt einen Businessplan. In diesem sind die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells aufgeführt. Darüber hinaus handelt es sich dabei um ein wichtigstes Dokument, bspw. für die Beantragung von Krediten. Selbst nach erfolgter Geschäftsgründung sollte der Businessplan weiter im Auge behalten werden. Die Angaben in diesem sind nicht fest, sondern sie müssen stetig an die veränderten Umstände angepasst werden. Der Geschäftsplan dient dem Gründer als Wegweiser, der darüber bestimmt in welche Richtung die Entwicklung sich bewegt.
Die Buchhaltung wird vernachlässigt : Buchhaltung – ein Buch mit sieben Siegeln
Für viele Existenzgründer und junge Unternehmer handelt es sich bei der Buchhaltung um ein Buch mit sieben Siegeln. Gern wird diese auf die lange Bank geschoben. Es gibt nur wenige junge Unternehmen, in denen jemand im Team ist, der neben dem branchenrelevanten Fachwissen auch die notwendigen Kenntnisse in Sachen Buchhaltung mit sich bringt.
Das hat häufig zur Folge, dass die Rechnungen nicht bearbeitet werden, Mahnfristen werden verpasst und die Gehälter viel zu spät überwiesen. Am Ende des Geschäftsjahres muss dann der Steuerberater mit Belegstempeln, einem fehlenden Überblick und falschen Buchungen kämpfen. Im schlimmsten Fall drohen dem Jungunternehmer dann sogar hohe Strafgelder.
Fehlende kaufmännische Kenntnisse – die Gefahr, Geschäftsrisiken falsch einzuschätzen
Neben der Buchhaltung sind auch fehlende kaufmännische Kenntnisse ein Grund, dass es zu GmbH Problemen kommt. Denn selbst wenn die Geschäftsidee noch so gut und auch die technische Umsetzung brillant ist, so ist es doch möglich, dass Geschäftsrisiken falsch eingeschätzt oder nicht rechtzeitig erkannt werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die grundlegenden Kenntnisse über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge fehlen. Oft ist es der Fall, dass die Fixkosten schneller steigen, als es die Umsätze erlauben. Um davon wieder wegzukommen, steht der Existenzgründer vor einem weiteren großen Problem. Daher sollten Mieten und langfristige Zahlungsverpflichtungen wie bspw. Leasingraten vorab gründlich durchkalkuliert werden, bevor ein Vertrag unterschrieben wird.
Streit unter den Gründern
Nicht selten ist ein Streit unter den Gründern das Ende eines Unternehmens. Verbünden sich mehrere Gründer und binden sich vertraglich in einer GbR oder einer GmbH, dann sollte jeder unbedingt die Verträge durch einen Anwalt seines Vertrauens auf mögliche Fallstricke prüfen lassen. Es passiert nicht selten, dass in der Euphorie der Geschäftsgründung Zugeständnisse an die Mitgründer gemacht werden, die sich später als eine große Bürde erweisen und nicht so einfach zu korrigieren sind. Dann sind Rechtsstreitigkeiten zwischen den Gründern vorprogrammiert und oftmals bedeutet dies nicht selten den Anfang vom Ende des Unternehmens. Zudem sollte bedacht werden, dass sich die individuellen Zielsetzungen mit der Zeit verändern können. Hilfreich sind frühzeitige Aussprachen, um mögliche Differenzen rechtzeitig zu erkennen und Konflikte zu vermeiden – so wird das Geschäftsmodell insgesamt nicht gefährdet.